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[Rezi] Andrew Shvarts – Royal Bastards [Royal Bastards]

Klappentext

Being a bastard blows. Tilla would know. Her father, Lord Kent of the Western Province, loved her as a child, but cast her aside as soon as he had trueborn children. At sixteen, Tilla spends her days exploring long-forgotten tunnels beneath the castle with her stablehand half brother, Jax, and her nights drinking with the servants, passing out on Jax’s floor while her castle bedroom collects dust. Tilla secretly longs to sit by her father’s side, enjoying feasts with the rest of the family. Instead, she sits at the Bastards‘ Table. But when Tilla and Jax is lead the visiting Princess Lyriana on a late-night escapade with their fellow bastards, they stumble upon a crime they were never meant to witness–a brutal coup. The group flees for their lives, relentlessly pursued by murderous mercenaries. The bastards band together, realizing they alone have the power to prevent a civil war that will tear their kingdom apart-if they can warn the king in time. And if they can survive the journey…

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Zitat

„You hear about history and war and all that… but it doesn’t feel real until you see it up close.“
– Kapitel 22, Seite 231.

Meine Meinung

Royal Bastards“ habe ich bereits vor dem Erscheinungstermin entdeckt und war sofort aufgrund des Titels interessiert. Der Klappentext jedoch überzeugte mich, dass diese Geschichte etwas für mich sein könnte.Tilla ist die älteste Tochter des Lord Kent, aber sie ist ein Bastard. Nur im Westen werden Bastarde noch innerhalb der noblen Häuser großgezogen und entweder legitimiert oder enteignet. Normalerweise geschieht dies recht früh, aber spätestens während der Pubertät. Doch nicht so bei Tilla. Sie und Miles, der Bastard und einzige Sohn der Hauses Hampstead, sind die ältesten am Bastardtisch als sich Zell, der jüngere Sohn des Oberhaupts der Zitochi, und später die Prinzessin und künftige Königin höchstpersönlich dazusetzen. In diesem Moment ist das Schicksal aller besiegelt. Später stößt noch Tillas Halbbruder Jax dazu.

Ich habe alle Charaktere irgendwie ins Herz geschlossen. Allen voran aber tatsächlich die Protagonistin. Sie ist bei weitem nicht perfekt und das liebe ich an ihr. Sie stellt sich öfter die Frage, ob all das was sie tut wirklich richtig ist oder ob sie nicht den Status Quo hätte beibehalten sollen. Auch ist sie nicht unschuldig oder unbedarft, sondern eine Frau, die beide Seiten des Lebens kennt.

Dazu im Kontrast steht Lyriana. Eine wohlwollende und gutherzige Person, die aber für ihre Ideale einsteht, koste es was es wolle. Sie ist ein wenig das gute, wenn auch manchmal das naive Herz der Gruppe. Zu ihr im Kontrast steht Jax, welcher ein ruppiger Stallbursche ist, welcher immer einen derben Spruch auf der Zunge liegen hat. Wem das Thema unangenehm ist, sollte das Buch lieber sein lassen, denn auch Tilla und Miles sind in dem Punkt nicht auf den Mund gefallen.

Wenn auch der Charakter, den ich am wenigsten mochte, aber dennoch gut fand, so bietet Zell einen interessanten Einblick in die Welt außerhalb der Königreichs. Die Zitochi haben ihre ganz eigene Kultur und damit verbundene Ansichten aufs Leben. Mir gefiel gut, wie dieser Kontrast zu Tillas und Miles, aber vor allem zu Lyrianas behütetem Leben bei Hofe ausgearbeitet wurde. Allgemein erscheint die Welt von „Royal Bastards“ kulturell sehr verschieden zu sein, was sich auch in den Charakteren und ihren Handlungen immer wieder widerspiegelt.

Der Schreibstil von Andrew Shvarts ist locker und leicht verständlich. Da Tilla zwischendrin immer mal wieder reflektiert und auch typische Umgangssprache nutzt, wirkt es eher so als säße man mit der Protagonistin zusammen und sie würde einem die Geschichte erzählen. Mir gefiel dies sehr gut. Ebenso scheint der Autor die perfekte Balance zwischen Humor und Drama gefunden zu haben. So gibt es keine klare Grenze zwischen beidem, so wie auch im wahren Leben.

Ich habe allerdings tatsächlich eine Sache zu kritisieren, welche mich die ganze Zeit etwas gestört hat. Lyriana wird als Prinzessin immer wieder mit Eure Majestät angesprochen. Diese Anrede ist aber, zumindest wenn wir unsere Welt zum Vorbild nehmen, falsch. Majestät ist die Ansprache für einen herrschenden König oder Kaiser. Als legitime Tochter des regierenden Königs und künftige Herrscherin wäre Lyrianas korrekte Anrede „Eure (königliche) Hoheit“. Letztendlich ist es nur ein kleines Detail und ich hab versucht darüber hinwegzusehen, aber es störte mich schon ein wenig.

Fazit

Royal Bastards“ ist ein genialer Reihenauftakt, der die perfekte Balance zwischen Humor und Drama gefunden hat und Charakteren, die wie aus dem realen Leben gegriffen wirken.
Wertung

4,5

 

 

 


Die „Royal Bastards“-Reihe

  1. Royal Bastards
  2. City of Bastards*
  3. War of the Bastards*

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