Allgemein,  Rezensionen

[Rezi] Emily Suvada – Die letzte Generation [Cat & Cole]

Klappentext

1 Milliarde Leben am Abgrund. 2 Menschen, die sie retten können. 1 Geheimnis, versteckt in ihrer DNA.
Krankheiten, Schönheitsmakel, körperliche Einschränkungen: von der Erde gelöscht! Mensch und Technik sind verschmolzen, jeder trägt ein Panel in sich, das den eigenen Körper perfektioniert. Fast!
Eine mörderische Seuche ist ausgebrochen, und nur eine einzige Person auf der Welt ist fähig, den Impfstoff zu entschlüsseln – Catarina Agatta.
Gemeinsam mit Cole, dessen Körper gentechnisch verändert wurde, kommt die geniale Hackerin Cat einer Wahrheit näher, die grausamer ist als jedes tödliche Virus!
   

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Zitat

Mutig. Das Wort beruhigt mich. Es hallt in meinem Kopf wider und löscht die brennende Angst in meiner Brust. Mein Vater hat mich nicht für die Entschlüsselung ausgesucht, weil ich pflichtbewusst dem Plan folgen würde, den er für mich hinterlassen hat. Sondern, weil er wusste, dass ich mich der Aufgabe stellen würde. Weil ich stark bin. Weil ich eine Kämpferin bin. Weil ich keine Angst habe das Richtige zu tun. Mein Vater hat mir diese Aufgabe hinterlassen, weil ich mutig bin.“
– Kapitel 25, Seite 269/270.

Meine Meinung

Das erste Mal von „Cat & Cole – Die letzte Generation“ habe ich auf der Leipziger Buchmesse gehört und war mehr oder weniger interessiert daran. Während mich die Andeutung einer Liebesgeschichte eher zögern ließ, überzeugt mich letztendlich die Grundidee einer Epidemie, die nur von einer Person gestoppt werden kann.

Ich wurde jedoch die ganze Geschichte über nicht warm mit den Charakteren. So konnte ich mit Catarina nicht identifizieren oder ihre Entscheidungen immer verstehen. Auch ihre Beziehung zu Cole war einfach da. Von jetzt auf gleich war es quasi die große Liebe, aber dann gibt es da noch jemand dritten, der aber eigentlich kaum erwähnt wird. Wenn man schon sich der stereotypischen Liebesdreiecks bedient, dann möchte ich auch, dass es der Person in der Mitte schwer fällt sich zu entscheiden und dort auch wahre Gewissensbisse zu spüren sind. Hier fühlte es sich eher wie eine lasche Runde Ping Pong an, deren Ausgang vorhersehbar ist.

An sich waren Catarina und Cole für mich typische Jugendbuchcharaktere, die man schon ein dutzend Mal so gelesen hat: Die Auserwählte und der Bad Boy mit dem weichen Kern. Leider wird aus diesen Stereotypen nichts gemacht, was sie einzigartig machen würde.

Auch die Nebencharaktere blieben für mich eher uninteressant. Keiner zeichnete sich durch besondere Qualitäten oder Fehler aus, die man nicht erwartet hätte. So sind sie nach dem Lesen auch bald schon wieder vergessen.

Das Worldbuilding gefiel mir ganz gut und erschien mir, als jemand der nicht allzu technikbegabt oder interessiert an Biologie ist, schlüssig und verständlich. Wer zumindest ein klitzekleinwenig Ahnung von PCs etc. hat, wird mit den Begriffen etwas anfangen oder sie sich erschließen können. Interessant fand ich das Konzept des Grimms, welcher im Wesentlichen das animalische Ich des zivilisierten Mensch ist und hervorkommt, wenn ein Gesunder den Geruch eines Infizierten wahrnimmt.

Wenn „Cat & Cole – Die letzte Generation“ eines ist, dann ist es actiongeladen. Es gibt unzählige spannende und riskante Szenen, die mich das Buch, trotz der stereotypischen Charaktere, nicht aus der Hand legen ließen. Allerdings erlebt man alles nur aus Catarinas Sicht. Insgesamt glaube ich daher, dass das Buch besser als Serie funktionieren würde. Hier würden die Actionszenen und die Technik besser hervortreten und man könnte zugleich, die anderen Charaktere besser kennen- und verstehen lernen.

Der Schreibstil von Emily Suvada gefiel mir gut. Sie versteht es, wie bereits erwähnt, durch ihre Worte Spannung aufzubauen und mich als Leser ans Buch zu fesseln, selbst wenn ich kaum oder manchmal auch keine Verbindung zu den Charakteren habe. Ich würde definitiv ein weiteres Buch von ihr lesen, aber ob es die Fortsetzung von „Cat & Cole“ sein würde, sei mal dahingestellt.

Fazit

Cat & Cole – Die letzte Generation“ ist ein unterhaltsames Jugendbuch mit einer spannenden Grundidee für alle Technikfreaks, welches allerdings mit einigen Schwächen daherkommt. Insgesamt würde das Konzept besser als Serie als als Buch funktionieren.

Wertung
 3

Einen herzlichen Dank an den Thienemann-Esslinger Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars.

Die „Cat & Cole“-Reihe

  1. Die letzte Generation
  2. Ein grausames Spiel*
  3. This Vicious Cure* [Englischer ET: 21. Januar 2020]

Zusatzgeschichte

4 Kommentare

  • Anja Druckbuchstaben

    Hallöchen =)

    Ich habe ja bisher nur total positive Rezensionen zum Buch gelesen, DAs war auch der Grund weswegen ich direkt total angefixt war. Ich habe das Buch mittlerweile auch gelesen (Rezi geht Morgen online).
    Ich kann deinen Kritikpunkt bzgl. der Charaktere voll und ganz nachvollziehen. Ich wurde auch nicht richtig warm mit ihnen, ganz besonders nicht mit Cat. Sie stand mir auch viel zu sehr im Mittelpunkt und dass alles von ihr abhängen soll und sie so clever ist, das hat mich auch nicht recht überzeugen können.
    Die Story an sich ist interessant, keine Frage, aber die Hälfte der Seiten hätten auch gereicht meiner Meinung nach. Für den weiteren Verlauf der Reihe sehe ich noch einiges an Luft nach oben =)

    LG
    Anja

    • MissDatherinePierce

      Hallöchen Anja,

      ich weiß noch nicht, ob ich die Fortsetzung lesen werde, da ich eben keine wirkliche Verbindung zu den Charakteren aufbauen konnte. Lachlan ist eigentlich der einzig halbwegs interessante Charakter, aber mir schon beinahe zu comichaft böse. Ich glaube einfach, dass die Geschichte aus mehr als einer Perspektive hätte erzählt werden müssen, um ihr Potenzial und die Charaktere auszuschöpfen.

      Liebe Grüße
      Sarah

  • BeaSwissgirl

    Halli hallo

    Ich bin ja froh dass ich mit meiner Meinung nicht alleine da stehe 😉
    Von daher kann ich dir nur zustimmen.
    Nee für mich wird es definitiv keine Fortsetzung geben ich habe das Buch schon weiterverkauft 😉

    Liebe Grüsse
    Bea

    • MissDatherinePierce

      Hallöchen Bea,

      ich hab meins auch schon weitergegeben. Ich glaube auch nicht so wirklich, dass ich weiterlesen werde. Ich hätte es normalerweise beim Reihentitel schon riechen müssen, dass es wahrscheinlich nicht hundertprozentig zu mir passt, aber das ich dann so gar nichts mit den Charakteren anfangen könnte, hatte ich wirklich nicht gedacht. Schade eigentlich, denn der Schreibstil der Autorin gefiel mir schon.

      Liebe Grüße
      Sarah

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