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[Bücher] 10 Bücher, deren Originaltitel und -cover ganz anders sind – Teil 5

Da es mir die vergangenen Male schon so viel Spaß gemacht hat, habe ich mich mal wieder auf die Suche nach Büchern begegeben, deren Cover und/oder Titel im Original ganz anders sind als in der deutschen Übersetzung. Wie viele hättet ihr spontan wiedererkannt?

„Bring Me Their Hearts“ ist
„Heartless“ von Sara Wolf

Im Original heißt diese Reihe so wie auch der erste Band „Bring Me Their Hearts„, zu deutsch „Bring mir ihre Herzen“. Dass der Titel auf Deutsch eher nicht so badass klingt wie auf Englisch, wird leider relativ schnell klar, weshalb man nun aber widerrum das ebenfalls englische „Heartless“ als Ersatztitel genommen hat, statt dann gleich den englischen Titel beizubehalten, erklärt sich für mich noch nicht. Der amerikanische Verlag setzte zuerst auf, für mich, wunderschöne und farbige Illustrationen, die zugegeben aber auch schon eher nicht mehr ganz so modern wirken. Zum Erscheinen des dritten Bands tat der Verlag, was wieviele Buchlieber hassen und änderte das Cover der gesamten Reihe, so dass „Send Me Their Souls“ nicht zu den alten Auflagen von „Bring Me Their Hearts“ und „Find Me Their Bones“ passt. Das ursprünglich geplante Cover findet sich nur noch beim Hörbuch wieder. Mir gefallen die neuen schwarz-weißen Illustrationen auch, aber da ich schon die Erstauflagen der ersten beiden Bände habe, passt der dritte Band da einfach gar nicht mehr zu. Das Problem haben deutsche Leser zum Glück nicht, da Ravensburger die Reihe inzwischen in Gänze übersetzt und in einem einheitlichen Design veröffentlicht hat.


Die Ventura-Saga von Kate Ling

Zwar ist der Reihen Titel Ventura-Saga in beiden Sprachen identisch, aber dann endet die Ähnlichkeit auch schon. One hat sich bei der Übersetzung entschlossen die Titel nicht zu übernehmen und stattdessen eigene erfunden, die immer mit „Wir zwei in…“ beginnen. Auch die Cover sind hier etwas verträumter. Allerdings scheint dies die Zielgruppe wohl nicht gut genug angesprochen zu haben, denn nach dem zweiten Band wurde die Reihe nicht weiterübersetzt. Die englischen Titel hingegen lauten „The Loneliness of Distant Being“ (Die Einsamkeit entfernter Wesen), „The Glow of Fallen Stars“ (Der Schimmer gefallener Sterne) und „The Truth of Different Skies“ (Die Wahrheit verschiedener Himmel). Durch die recht schlicht gehaltenen Cover zieht sich das Thema der Explosionen, wie bei einer Supernova.  Mir gefallen die Cover recht gut, aber die deutschen widerrum verraten sofort worum es ungefähr gehen wird, was ich als Käuferin eigentlich ganz gut finde. Ästhetisch hingegen ist vor allem das Cover von „The Glow of Fallen Stars“ halt wirklich ein Hingucker. Welche Variante findet ihr ansprechender?


„Shadow and Bone“ ist
„Grischa – Goldene Flammen“
von Leigh Bardugo

Ich glaube zwar, dass viele hier Originaltitel und Übersetzung spätestens seit der Netflix-Serie „Shadow and Bone“ miteinander verbinden können, aber wusstest ihr schon wie viele Cover alleine der erste Band hat? Im Deutschen sind es bisher zwei. Das allererste erschien 2012 als Carlsen noch die Rechte an der Reihe hielt. Tatsächlich erschienen damals auch alle drei Bände als Hardcover auf Deutsch. Besonders der dritte Band wurde aber sehr schnell zur Rarität, da die Buchreihe, soweit ich mich erinnere, damals in Deutschland nicht wirklich ein Hit war und somit die Auflage gering. Die erste englische Ausgabe hatte auch noch ein ganz anderes Cover, nämlich ein graues mit einem von russisch-orthodoxen Kirchen inspirierten Schattenschnitt. Für das Taschenbuch wurde der Hintergrund von grau zu lila geändert. Die Hardcover der ersten Auflage sind auch hier nicht wirklich einfach zu bekommen und wenn für einen nicht gerade geringen Preis. Ich versuche selbst seit Jahren mein Glück. Später kam dann die Neuauflage, so wohl im englischsprachigen Raum als auch im Deutschen. Diesmal übernahm Knaur, die nun die Rechte der deutsche Übersetzung halten, die englischen Cover, die wir jetzt noch kennen. Im Englischen gibt es allerdings noch mindestens zwei weitere Cover. Zum einen die Collector’s Edition und zum anderen das Tie-In Cover zur Netflix-Serie. Bisher gibt es allerdings keine Informationen, ob die Collector’s Edition und die Tie-In Cover auch für anderen beiden Bände der Trilogie erscheinen werden. Wer sich also diese zulegt, könnte eventuell eine Reihe am Ende haben, die nicht ganz zueinander passt.


„Shadow of the Fox“ ist „Im Schatten des Fuchses“ von Julie Kagawa

Bei „Shadow of the Fox“ und „Im Schatten des Fuchses“ stimmen zwar die Titel so gut wie überein, aber hättet ihr nur das Coverdesign gesehen, hättet ihr gedacht, dass sie für ein und das selbe Buch sein sollen? Ich auch zumindest nicht. Mir gefällt tatsächlich das ursprüngliche englische Taschenbuchcover am Besten mit einem roten Hintergrund und dem schwarzen Schattenschnitt. Die Fuchsmaske wirkt ihr imposanter als auf dem Hardcovercover. Mit der Neuauflage kann ich leider gar nichts anfangen, da mir die Farbkombination einfach nicht zusagt. Das deutsche Cover zu „Im Schatten des Fuchses“ finde ich eigentlich ganz schön, aber irgendwie auch niedlich mit dem kleinen Fuchs und ich weiß nicht, ob das wirklich zur Thematik des Buches passt.


„Fire & Heist“ ist „Feuer & Gold“
von Sarah Beth Durst

Für mich sind weder das Cover von „Fire & Heist“ noch von „Feuer & Gold“ eine wirkliche Schönheit, aber ich finde es äußerst interessant, wie unterschiedlich das Farbschema ist. Unterschiedlicher könnte es eigentlich gar nicht sein mit dem warmen Lila-, Gelb- und Rottönen der Originalcovers zum eiskalten Blau der deutschen Übersetzung. Kreativer ist für mich das Original, während für mich die deutsche Übersetzung in der Menge an Büchern im Buchladen und online nicht herausstechen würde. Es ist halt auch mal wieder „nur“ ein Gesicht auf dem Cover mit der Drachenandeutung. Auch finde ich den deutschen Titel äußerst generisch. Beim englischen weiß man wenigstens gleich, was einen erwartet. „Feuer & Gold“ könnte alles sein. Was ist eure Meinung dazu?


„Incendiary“ ist „Die Mächte der Moria“
von Zoraida Córdova

Dass man für „Incendiary“ einen anderen deutschen Titel finden musste, war mir recht schnell klar, da auch ich als studierte Anglistin den Begriff erstmal googeln durfte. Ich finde es allerdings ziemlich schade, dass man sich dann doch soweit von „Brandstifter“, „Brandrede“ oder „Brandbombe“ entfernt hat. „Die Mächte der Moria“ ist jetzt doch eher ein recht unauffälliger Titel. Ebenso verhält es sich mit den Covern. Das blaue Cover mit den rot-gelben Flammen ist schon wirklich ein Eyecatcher, ebenso das rote mit den silbernen Metalranken. Das deutsche ist damit verglichen ziemlich langweilig und generisch. Ich könnte schwören schon dreißig andere Cover in einem ähnlichen Stil gesehen zu haben. Schade eigentlich, denn die Geschichte einer Erinnerung stehlenden Spionin bei Hofe klingt schon ziemlich spannend.


„Legacy of Kings“ ist „Schattenkrone“
von Eleanor Herman

Kennt ihr diesen Moment, wenn ihr das Cover einer deutschen Übersetzung seht und einfach wisst, dass das in die Hose gehen wird? Mir ging es so bei „Schattenkrone„, dem ersten Teil der „Royal Blood„-Reihe von Eleanor Herman. Das Cover war einfach überladen und doch zugleich nichtssagend. Tatsächlich wurde der zweite Teil „Göttertochter“ aber dann noch übersetzt, aber dann war auch schon wieder Schluss. Die Reihe, die im Englischen eigentlich „Blood of Gods and Royals“ heißt, hat nämlich vier Bände. Vom Design her sind die Bücher auch dort nicht die allernodernsten, aber im Gegensatz zum deutschen Klappentext wird hier wenigstens ersichtlich, dass die Reihe u.a. Alexander den Großen im Mittelpunkt hat. Ist ja auch nur ein kleines Detail, dass man nicht erwähnen oder vermarkten müsste. Für mich persönlich bleibt das Hardcover-Cover der englischen Ausgabe bisher das Beste der Reihe. Es teast den Leser an mit dem Schwert und dem Blut daran, aber verrät im Klappentext schon auf was man sich da eigentlich einlässt.


„Girl, Serpent, Thorn“ ist „Die Gefangene von Golvahar“ von Melissa Bashardoust

Es soll vorkommen, aber ich ziehe bei „Girl, Serpent, Thorn“ tatsächlich das deutsche Cover von „Die Gefangene von Golvahar“ dem Original vor. Ja, es ist klischeehaft die Dame im Kleid auf dem Cover, aber die Farbkombination mit den Ranken und dem Schwert sieht schon einfach sehr schick aus. Das englische Cover hingen ist mir zu minimalistisch und erinnert mich eher an deutsche Young and New Adult Romane. Den Titel hingegen finde ich klasse, da er so geheimnisvoll ist. „Die Gefangene von Golvahar“ klingt jetzt doch eher wie jeder andere Fantasytitel auch. Eine Kombination aus beidem wäre perfekt. Zu welchem Cover hättet ihr eher gegriffen? Und zu welchem Titel?


„The Smokie Thieves“ ist „Kingdoms of Smoke – Die Verschwörung von Brigant“
von Sally Green

Vier Cover, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Mich spricht keines wirklich an, wenn ich ehrlich bin. Am ehesten tatsächlich noch das deutsche. Das blaue englische Cover mit den golden Figuren löst bei mir einen gewissen Uncanny Valley Effekt aus, wobei es mich gleichzeitig an Grafiken der 90er erinnert. Die Schmuckausgabe sieht in echt bestimmt wesentlich besser aus, aber ist ziemlich nichtssagend, wenn man sie ohne Kontext betrachtet. Das weiße Taschenbuchcover ist äußerst abstrakt, aber deutet immerhin mit dem Text gleich daraufhin, dass es sich hier um ein Buch aus mehreren Perspetiven handeln wird. Das deutsche Cover ist ebenfalls recht nichtssagend für mich, aber gefällt mir von der Ästehtik noch am Besten. Überzeugt hätte mich aber keines mir das Buch genauer anzusehen.


„Defy“ ist „Schwert und Rose“
von Sara B. Larson

Defy“ leidet definitiv darunter bereits fast zehn Jahre alt zu sein, aber selbst für 2014 war das Design bereits etwas altbacken. Die Grundidee eines Dolches mit Rosengriff irgendwie, auch wenn vom Klappentext noch nicht klar wird, warum die Rose wichtig werden könnte. Die deutsche Übersetzung erschien auch vor inzwischen gut acht Jahren. Deren Cover ist aber etwas besser gealtert meiner Meinung nach. Es ist weiterhin nichts Besonderes mit der typischen Dame, die über ihre Schulter schaut, auf dem Cover, aber es hat eine minimalistische Eleganz an sich. Auch hier wird die Rose wieder im Titel aufgegriffen mit „Schwert & Rose„. Wenn ich beide Cover allerdings nebeneinander sehen würde, käme ich wohl nicht darauf, dass hier die gleiche Geschichte vermarketet werden soll.


Das war es erst einmal wieder von mir. Fallen euch noch weitere Bücher und Übersetzungen ein, die unterschiedlicher nicht sein könnten? Schaut euch sonst auch doch gerne schon mal meine anderen Beiträge zu dem Thema an.

Ein Kommentar

  • RoXXie SiXX

    Hallöchen,

    die meisten Reihen kenne ich nicht, außer Shadow and Bone und The Smoke Thieves. Bei der zweiteren Reihe finde ich das Cover, aber auch den deutschen Titel der Reihe Kingdom of Smoke recht passend. Bei der Reihe von Leigh Bardugo konnten die Leser durch die Änderung bzw. des Weglassens von Grischa bei der 2020 Ausgabe (mit dem Hirsch) schnell durcheinanderkommen.

    Bei Bring Me Your Hearts kann ich den Unmut der Leser verstehen, wenn das Cover des letzten Bandes dann plötzlich nicht mehr zum Rest der Reihe passt, nur weil irgendjemand bei Verlag auf die Blitzidee kam, neue Cover auf den Markt zu werfen. Rein optisch gefallen mir die s/w-Cover am besten. Die deutschen Cover haben mich bisher abgeschreckt.

    Aber das ist passend zu den meisten deutschen Covern, die du hier aufgezeigt hast. Warum müssen bei uns immer irgendwelche jungen Frauen auf den Covern sein? Warum übernimmt man nicht, die teils wirklich kreativ einzigartigen Cover der Originalausgaben? Diese ganzen jungen Frauen, von vorn ohne Gesicht, von hinten im Kleid etc. schrecken mich zu 90% vom Kauf ab und ich schaue mich nach den englischen Originalen/Ausgaben um.

    Auch bei deinen Beispielen finde ich die englischen Cover fast alle besser. Nur Im Schatten des Fuchses und Die Verschwörung von Brigant können mit ihren englischen Covern gut mithalten. Der Rest lässt mich komplett kalt, jedenfalls, was die deutschen Cover betrifft.

    Cheerio
    RoXXie

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