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[Serienrezi] Poldark – Staffel 1

Inhalt

Jahr 1783 kehrt Ross Poldark vom Unabhängigkeitskrieg zurück und muss feststellen, dass in Cornwall nichts mehr ist, wie es war: Sein Vater ist tot, der Familienbesitz mitsamt der dazugehörigen Minen heruntergewirtschaftet und verschuldet, und seine Jugendliebe Elisabeth wird in wenigen Wochen seinen Cousin Francis heiraten. Trotz dieser Rückschläge möchte Ross seine Heimat nicht verlassen. Er ist fest dazu entschlossen, sein Erbe anzutreten und die Zinnminen seiner Familie wieder in Betrieb zu nehmen. Ross ist ein Mann von Ehre mit starkem Sinn für soziale Gerechtigkeit und so liegt ihm auch das Wohl der ehemaligen Minenarbeiter am Herzen. Schon bald gerät er deswegen in Konflikt mit dem Adel. Und auch sein Privatleben ist ein großes Chaos. Er rettet das junge Mädchen Demelza aus den Fängen ihres alkoholkranken und brutalen Vaters und stellt sie als Dienstmädchen ein. Mit der Zeit wird sie unentbehrlich für ihn. Er verliebt sich heftig, doch mit einem Teil seines Herzens hängt er immer noch an der schönen Elisabeth. So ist Poldark hin- und hergerissen zwischen zwei Frauen und zwei sozialen Schichten.

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Trailer

 

Meine Meinung

Wer mich bereits länger verfolgt, der weiß, dass ich ein großer Fan von Historiendramen bin. Natürlich hatte ich daher auch schon von Poldark gehört. Da die Geschichte jedoch im Gegensatz zu meinen Präferenzen nicht im (Hoch)Adel sondern in der Provinz von Cornwall angesiedelt ist, war ich immer etwas scheu. Bis jetzt.Poldark konnte mich sehr in seinen Bann ziehen. Ich habe die erste Staffel innerhalb von zwei oder drei Tagen durchgeschaut. Ross ist eine Sympathiefigur, ein Verfächter von Recht und Fairness. Für ihn macht es keinen Unterschied, ob jemand in Geld geboren wurde oder nicht. Auch wenn er gerne eine taffe Fassade aufrecht erhält, so spürt man als Zuschauer doch andauernd sein großes Herz.

Demelza hingegen ist rebellisch und ein Freigeist. Ihr Leben verlief bisher nicht so gut, aber dennoch hat sie ihren Kampfgeist nicht verloren. Als sie dann allerdings auf Ross triftt, verändert sich ihr Leben drastisch. Ich mochte Demelzas Entwicklung in dieser Staffel. Wie auch Ross ist ihr Herz zu groß. Doch vor allem an ihr konnte man sehen, nur weil man gute Intentionen hat, heißt das noch lange nicht, dass was man tut auch gut ist.

Mein heimlicher Lieblingscharakter ist aber wohl Ross‘ Cousine Verity. Man möchte sie die meiste Zeit eigentlich einfach nur fest drücken und ihr Mut zusprechen. Vor allem ihre Geschichte hat mich förmlich am Fernseher kleben lassen. Ich musste einfach wissen, wie es für sie weitergeht und hoffe, dass sie auch in Staffel 2 wieder dabei sein wird.

Francis und Elizabeths Geschichten fand ich zwar interessant, aber sie konnten mich nicht zu 100% mitreißen. Vor allem Francis wollte ich mehr als nur einmal ordentlich den Kopf waschen. Er ist für mich ein Sinnbild zu was toxic masulinity führen kann. Er ist definitiv ein Mann seiner Zeit, allerdings nicht im positiven Sinne. Elizabeth hingegen entwickelte sich für mich kaum im Verlauf der Staffel und ich hoffe, dass da noch was kommt in Zukunft.

Die restlichen Nebengeschichten empfand ich als in Ordnung, aber leider doch sehr vorhersehbar. Oftmals fühlten sie sich für mich eher wie Füllmaterial an statt Geschichten, die die Welt erweiterten.

Was die Serie allerdings sehr gut kann, sind Szenen, in denen jemand nachdenklich aufs Meer schaut. Es gibt pro Folge mindestens eine, oft aber auch mehr. Und wirklich beinahe jeder Charakter tut es, allen voran aber Ross und Demelza

Fazit

Die erste Staffel von Poldark ist eine Achterbahn der Gefühle mit vielen sehnsüchtigen Blicken von den Steilklippen Cornwalls auf das Meer hinaus. Leider fühlen sich manche Nebengeschichten eher Zeitfüller an als als Beitrag zum Weltenbau. Fans von Outlander sollten auch bei Poldark auf ihre Kosten kommen. Ich bin definitiv schon auf Staffel 2 gespannt.

Wertung

4

 

 

 

 


Einen herzlichen Dank an edel: motion für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars.


Poldark

2 Kommentare

  • bknicole

    Poldark werde ich mir auch irgendwann noch anschauen, weil ich Historienserien ja auch liebe. Aktuell gibt es aber noch ein paar andere, die etwas höher auf meiner Must-See-Liste stehen, wie Harlots (leider läuft das auf RTL Passion, sodass ich mir da wohl irgendwann die DVD zulegen werde), die 3. Staffel Versailles (Ich hoffe Netflix bringt die demnächst mal), White Princess (gerade gibt es die ja bei Amazon für 5 € und ich überlege mir die zu holen) und bei Ripper Street müsste ich demnächst auch unbedingt mal die finale Staffel gucken. Gespannt bin ich auch auf die Serie um Guy Fawkes wo Kit Harrington die Hauptrolle spielt, da habe ich ja auch schon mit der DVD geliebäugelt.

    Schade, dass gerade die Nebenplots etwas konstruiert wirken, das ist jetzt auch für mich einer der Gründe, warum Poldark etwas weiter hingen rangiert.

    • MissDatherinePierce

      Hallöchen,

      Harlots habe ich mal angefangen. Es war nicht schlecht, aber mir fehlte dann die Zeit. Versailles muss ich auch irgendwann nochmal probieren. Die erste Folge fand ich damals etwas abschreckend, aber Pilotfolgen sind immer etwas merkwürdig. The White Princess ist nicht schlecht, konnte mich damals aber nicht vom Hocker hauen. Ich hoffe, das The Spanish Princess da wieder reinhauen wird.
      Gunpowder hieß die mit Kit Harrington oder? Die wollte ich auch irgendwann mal schauen, aber da der Adel nicht im Fokus steht, steht es bei mir nicht so weit oben.
      Wirst du dir eigentlich die beiden kommenden Katharine die Große Serien ansehen? Die eine kommt ja noch dieses Jahr mit Helen Mirren bei HBO, und nächstes Jahr soll noch eine bei Hulu kommen mit, ich glaube es war, Ellen Fanning.

      Liebe Grüße
      Sarah

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