Glacies - Gefangen im Eispalast von Sarah Stankewitz
Allgemein,  Rezensionen

[Rezi] Sarah Stankewitz – Glacies: Gefangen im Eispalast

Klappentext

Ein Mädchen. Ein Thron. Zwei Prinzen.

Eine alte Fehde zwischen den Königreichen Glacies und Perion sorgte dafür, dass die Götter in den bitteren Krieg eingreifen mussten. Seither ist in Glacies der ewige Winter eingekehrt, während Perion vom Feuer verschluckt wird. Als die Königin von Glacies sterbenskrank wird, muss eine neue Regierung an die Macht: Zur Wahl stehen die beiden Zwillingssöhne Alexander und Damian. Doch fehlt ihnen noch die Königin an ihrer Seite. Stella soll sich an einen der Prinzen binden und ihr Königreich retten. Aber was passiert, wenn sie sich ausgerechnet in den Prinzen verliebt, der den Thron zutiefst verabscheut?

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Erster Satz

„Schon seit ich denken kann, war ich anders.“

Gestaltung

„Glacies“ ist momentan als eBook (amazon exklusiv), Taschenbuch und gebundene Ausgabe erhältlich. Meine Bewertung hier bezieht sich auf das Taschenbuch. Das Cover ist wirklich wunderschön. Das kalte Blau, die gefrorene Wiese mit den angrenzenden schneebedeckten Bäumen und das Schloss – so habe ich mir Glacies auch vorgestellt. Das Mädchen in der Wiese soll vermutlich Stella sein. Hoffentlich friert die Ärmste nicht in ihrem halterlosen Kleid. Mich erinnerte es von der Farbgebung – und natürlich der Thematik – sofort an die Selection-Reihe. Das Ballkleid mit dem Mädchen von hinten half da natürlich auch noch.

Im Inneren befindet sich eine farbige Karte von Glacies und Perion, welche wirklich sehr hübsch gestaltet wurde. Die Mythologie und Träume wurden mit kursiver Schrift gekennzeichnet. Die Kapitel an sich sind durchnummeriert und als Titel in der selben Schrift wie „Glacies“ auf dem Cover in fett und groß über den Kapiteln gedruckt. Die Gestaltung des Buches gefiel mir sehr gut und lässt beinahe keine Wünsche mehr offen.

Meine Meinung

Wenn man das Cover betrachtet, ist der Vergleich zur „Selection“-Reihe von Kiera Cass nicht weit und auch die Grundidee ist ähnlich. Bei „Glacies“ jedoch handelt es sich nicht um eine reine Dystopie, welche etwa 2090 spielt,  sondern es werden auch Fantasyelemente wie Drachen und Götter in die Mythologie mit eingebunden. Stella und Elena werden ausgelost als potenzielle neue Königin an der Seite eines der beiden Prinzen. Wer eine originelle Storyline möchte, sollte jetzt das Buch beiseite legen, denn eigentlich weiß man doch relativ schnell, wie die Geschichte ausgehen wird. Auch der ein oder andere „Plottwist“ ist für Vielleser kaum überraschend. Aber oftmals ist der Weg das Ziel. So auch hier.

Man begleitet Stella durch ein emotionales auf und ab. Zwischen Liebe und Familie hin- und hergerissen. Doch in meinen Augen ging es alles zu leicht für sie. Mir fehlten wahre Stolpersteine. Stella ist am Ende immer noch die gleiche Person wie am Anfang – nur dass sie jetzt die Liebe ihres Lebens gefunden hat. Stella und ich wurden einfach nicht grün miteinander, obwohl sie „Everybodys Darling“ zu seien schien. Mir fehlten einfach Ecken und Kanten, oder auch kurz, wirkliche Macken. Im FanFiction-Bereich wäre sie eine Mary Sue.

Die Prinzen entsprachen zwar leider auch dem Klischee „God Cop, Bad Cop“, hatten aber irgendwo auch jeder seine eigene kleine Macke. Alexander war zum Beispiel nicht immer so perfekt, wie er sein sollte, und Damien hatte auch seine weichen Momente.

Dass die Prädikatstitel, also die Anreden, nicht unbedingt korrekt waren – die Prinzen wurden u.a. mit Majestät angesprochen, obwohl dies lediglich für Kaiser und Könige vorgesehen ist – habe ich mal großzügig ignoriert und als künsterlische Freiheit interpretiert. Immerhin ist es eine Dystopie und wer weiß, wie so etwas in der Zukunft gehändelt werden würde.

Insgesamt hätte ich auch gerne etwas mehr über die Geschichte von Glacies und Perion erfahren, beziehungsweise über Perion an sich. Diese Handlung gab es nur am Rande und nochmal kurz vor Ende. Da hätte es für mich mehr sein dürfen – ich mag halt Politik in Büchern. Den Weltenbau fand ich an sich interessant, konnte mir aber beim besten Willen nicht erklären, wo Glacies und Perion denn nun liegen sollen – trotz der Karte am Anfang. Die Mischung aus Altem und Neuem ist immer riskant, aber ich fand, dass das hier doch ganz gut zu passen schien. Dennoch denke ich, dass die Geschichte ohne den Dystopieaspekt, und ja vielleicht sogar ohne die moderne Technik, besser rübergekommen wäre. Als reine Fantasygeschichte wäre für mich einiges plausibler gewesen.

Der Schreibstil gefiel mir relativ gut, wobei ich den Dialog anfangs noch etwas hölzern fand,  was sich aber mit der Zeit besserte. Sonst ließ sich das Buch allerdings einfach lesen.

Fazit

„Glacies – Gefangen im Eispalast“ ist kein Quantensprung in der Bücherwelt, bietet allerdings eine kurzzeitige Unterhaltung für alle Fans von Ballkleidern, Prinzessinnen und der einzig wahren Liebe.

Wertung

3


Einen herzlichen Dank an Books on Demand für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars.

2 Kommentare

  • Lena Müller

    Hey,
    ich finde das Cover sieht wirklich toll aus! 😉
    Bisher habe ich noch kein Buch der Autorin glesen, aber Heaven ist auf meinem SuB.
    Vielleicht werde ich dieses Buch auch lesen, eben für zwischen durch. 😉

    Liebe Grüße,
    Lena

    • MissDatherinePierce

      Hallöchen Lena,

      es war auch mein allererstes Buch von ihr. Die anderen sind jetzt nicht so mein Geschmack, aber mit Adel kriegt man mich hinterm Ofen hervor.
      Ich denke für den Sommer – auch wenn es in Glacies kalt ist – am Pool oder einfach nur in der Sonne ist das Buch perfekt.

      Liebe Grüße
      Sarah

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