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[Bücher] 5 Hörbücher, deren Originaltitel und -cover sich stark von der deutsche Übersetzung unterscheiden – Teil 2

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Hallöchen ihr Lieben,

bereits im August hatte ich euch 8 aktuelle Jugendbücher vorgestellt, deren Titel und Cover in der deutschen Übersetzung stark vom Original abweichen. Heute gibt es eine Art zweiten Teil. Diesmal allerdings in Form von Hörbüchern in Kooperation mit audible, wo ihr auch alle hier genannten Titel finden könnt. Sogar die englischsprachigen, was bei anderen Anbietern wesentlich seltener der Fall ist.

„An Abundance of Katherines“ ist „Die erste Liebe (nach 19 vergeblichen Versuchen)“ von John Green

John Green ist in den letzten Jahren quasi zu einem wahren Superstar der Jugendbuchszene aufgestiegen. In Deutschland jedoch, erscheint mir sein Buch „Die erste Liebe (nach 19 vergeblichen Versuchen)“ im Gegensatz zu seinen anderen Büchern doch noch eher unbekannt zu sein. Zumindest bin ich dem Buch bisher noch nicht wirklich in seiner deutschen Variante auf instagram, Facebook, Twitter oder einem mir bekannten Blog begegnet. Im englischsprachigen Raum ist das Buch als „An Abundance of Katherines“ (Deutsch: Ein Überfluss an Katherines) relativ bekannt. Vom Titel allein wäre ich wohl nie darauf gekommen, dass es sich um ein und das gleiche Buch handelt. Eine Parallele die beide Versionen allerdings teilen, ist, dass die Hörbücher beide die neueren Cover besitzen, während es von den Prints mindestens zwei Varianten gibt. Bei der deutschen Variante lässt sich dies darauf zurückführen, dass man hier versucht hat bei Hanser allen John Green Bücher einen halbwegs einheitlichen Hardcoverlook zu verpassen, so auch dem bereits erschienen „Die erste Liebe (nach 19 vergeblichen Versuchen)„. Das neue „Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ weicht allerdings interessanterweise bereits wieder etwas von der Formel ab.

„Dornen und Rosen“ ist „A Court of Thorns and Roses“ von Sarah J. Maas

Dieses Beispiel ist vielleicht bereits vielen bekannt, aber ich finde es immer wieder faszinierend. Theoretisch hätte ich die gesamte „Das Reich der sieben Höfe„-Reihe nehmen können, aber ich beschränke mich hier mal auf Band 1. „Dornen und Rosen“ gibt es im englischen Titel zwar auch, aber hier heißt er komplett „A Court of Thorns and Roses“ (Deutsch: Ein Hof von Dornen und Rosen) und ist zugleich auch der Reihentitel.
Während man aber am Titel noch irgendwo ableiten kann, dass es das gleiche Buch sein könnte, kann man es am Cover kaum. Das englische verströmt eine weitaus erwachsenere und düstere Atmosphäre auf Grund des aggressiven Rots und dem an eine Rüstung erinnernden Kleids. Hier wird deutlich, dass sich das Buch eher an die ältere Zielgruppe des Jugendbuchgenres bzw. New Adult Genres wendet. In Deutschland hingegen ist alles in ein verträumtes weiß-rosa getaucht und auch die Frau auf dem Cover trägt mehr ein klassisches Ballkleid als ein Kleid mit Eigenschaften einer Rüstung. Dieses Muster zieht sich auch durch die weiteren Cover der Reihe. Während man im Englischen weiterhin auf die kampfbereite Frau im schwarzen Kleid vor einem einfarbigen Hintergrund mit ein paar schwarzen Details setzt, wird im Deutschen der verträumte Look mit Ballkleid fortgeführt. In meinen Augen hat man hier definitiv versucht eine jüngere Zielgruppe zu erreichen als in den USA, was ich etwas bedenklich finde, ausgehend von dem was ich vom Inhalt des Buches beziehungsweise der ganzen Reihe gehört habe.

„Zorn und Morgenröte“ ist „The Wrath and the Dawn„von Renée Ahdieh

Wer des Englischen mächtig ist, wird erkennen, dass die Titel nahezu identisch sind, jedoch musste ich selbst dafür genauer hinsehen, bevor ich es wirklich als ein Buch identifiziert hatte. Warum?
Weil sich die Cover erheblich unterscheiden. Gemeinsam haben sie eigentlich nur die orientalisch anmutenden Cutouts sowie die Farbe Gold in der Schrift und den Ornamenten.
Während es beim englischen Cover so wirkt als stünde Shahrzad hinter einem Fenster, erinnert das deutsche eher daran als würde jemand durch ein Guckloch spionieren. Beides passt ganz gut zur Geschichte, von der Idee gefällt mir hier das Original allerdings besser.
Die Farbgebung der Übersetzung empfinde ich als wesentlich angenehmer. Das von dunkelblau zu hellblau verlaufende Rosenmuster (was eventuell eine Anspielung auf den zweiten Band schon sein könnte) beißt im Gegensatz zum scharfen Rot des Originals nicht in den Augen und wirkt stattdessen elegant und beruhigend. Eine falsche Ruhe vor dem Sturm. Beide Cover haben auf jeden Fall was für sich und zeigen verschiedene Aspekte der Geschichte. Des Weiteren empfinde ich beide als jeweils passend für ihren jeweiligen Buchmarkt. Ich hätte im Buchladen wohl niemals zu „The Wrath & The Dawn“ gegriffen, während mich „Zorn und Morgenröte“ allein aufgrund der Farbgebung schon angezogen hätte.

Feuerprobe“ ist „Trial by Fire“ von Josephine Angelini

Dass hier ein Zusammenhang besteht, werden die meisten wohl eher an der Autorin erkannt haben als am Titel, obwohl es die korrekte Übersetzung ist. Nun gut, wer „Game of Thrones“ auf Englisch schaut, dem dürfte auch noch „trial by combat“ bekannt sein und könnte die Verbindung hergestellt haben, aber ich vermute das waren immernoch die Wenigsten. Es hilft auch nicht, dass die Reihe im Deutschen „Everflame“ heißt, im Original allerdings „The Worldwalker Trilogy“ (Deutsch: Die Weltenwanderer Trilogie).
Gemeinsam haben diese beiden Cover rein gar nichts. Sie könnten eigentlich nicht unterschiedlicher sein. Das Original geht die klassische Fantasyroute und folgt dem Trend eine Frau von hinten vor einem vielsagenden Hintergrund zu zeigen. In diesem Fall erscheint es eine Burg zu sein, vor der der Boden in Flammen steht.
Das erste deutsche Cover jedoch, was noch heute als Hörbuchcover dient, zeigte überhaupt keine Personen oder Gebäude oder irgendetwas Realistisches. Stattdessen konzentriert es sich auf den Feueraspekt der Geschichte und besteht aus einem schwarzen Hintergrund auf dem glühende Blumen, ich vermute genauer Lilien, zu sehen sind. Dazu kommen noch an Flammen erinnernden Rauchschwaden, welche die Blumen umgeben.
Ich kann mich zwischen beiden nicht entscheiden. Das deutsche Cover wirkt weitaus mysteriöser und einzigartiger, während das Original eher etwas wäre, wonach ich intuitiv greifen würde. Allerdings würde ich das englische wohl in der Fantasyabteilung vermuten, während das deutsche für mich eher zum Jugendbuch passt. So ungefähr wurden die beiden Bücher auch in den unterschiedlichen Märkten auch beworben und ich finde, das sieht man.

 „Cinder“ ist „Wie Monde so silbern“ von Marissa Meyer

Ich glaube zwar, dass die meisten wissen, dass der Originaltitel von „Wie Monde so silbern“ „Cinder“ ist, aber für diejenigen, die es noch nicht mitbekommen haben, so ist es. Auch die anderen Titel der Luna-Chroniken im Englischen die Namen der Protagonistinnen. Im Deutschen hingegen sind die Titel immer nach dem Schema „Wie [Nomen] so [Farbe]“ aufgebaut.
Auch sonst haben die Bücher, abgesehen vom Reihentitel der Luna-Chroniken bzw. Luna Chronicles, nur den Schuh gemeinsam. Da es sich um eine Adaption von „Aschenputtel“ im Weltraum handelt, ergibt dies auch mehr als Sinn. 
Mir gefällt allerdings das Original hier wesentlich besser. So wirkt der Fuß auf den ersten Blick vollkommen normal, doch dann sieht man die durchscheinenden Knochen. Moment, das sind keine Knochen, das ist Metall. 
Das deutsche Cover ist durch seinen Metallikeffekt in natur auch nicht hässlich und lenkt Aufmerksamkeit auf sich, jedoch schauen die meisten Kunden heutzutage doch online und hier erkennt man nicht sofort worum es gehen soll, sondern nur weiße Schuhe auf schwarzem Hintergrund. In der Printvariante sind diese übrigens silbern, passend zum Titel. Es gibt zwar noch ein neueres Taschenbuchcover, welches mehr auf das Weltraumsetting eingeht, aber im Gegensatz zum Hardcover und Hörbuch bleibt sie noch weniger haften, da der Wow-Effekt wie im Englischen fehlt.

Das war es auch schon wieder von mir. Ich hatte euch hat Teil 2 gefallen. Für einen dritten habe ich auch bereits einiges an Material, allerdings sind diese alle nicht oder nur in einer Sprache als Hörbuch erschienen. Auch heute habe ich wieder die gleichen zwei Fragen an euch:

  • Welche Bücher habt ihr erst spät als Übersetzung eines euch bekannten Titel erkannt?
  • Welche Bücher kennt ihr noch, die sich stark in Titel und Cover vom Original unterscheiden?

Ich freu mich auf eure Kommentare und bis bald.

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